Das Impingement Sydrom

schulter_impingementSchulterbeschwerden gehören neben Wirbelsäulenschmerzen zu den häufigsten Krankheitsbildern in unserer Praxis. In den letzten Jahren hat sich in der Nomenklatur der Diagnosen der Begriff des Impingement Syndroms festgesetzt. Die Patienten haben meist einen bewegungsabhängigen Schmerz, der in den mittleren Bewegungsabschnitten am größten ist. Typische Aussagen sind: „Wenn ich meine Jacke anziehe spüre ich einen stechenden Schmerz.“ Oder: „Wenn ich im Auto etwas  vom Rücksitz hole, sticht es in meiner Schulter.“ Oder „Fensterputzen geht momentan gar nicht.“ Bei vielen Patienten tritt auch ein nächtlicher Schmerz auf, vor allem beim Liegen auf der betroffenen Schulter. Die Patienten sind meist um die 50 Jahre alt und es trifft sowohl Männer als auch Frauen.

Was bedeutet Impingement:

Wörtlich übersetzt bedeutet Impingement ein Zusammenstoß. Wikipedia definiert es folgendermaßen:  „Als Impingement-Syndrom (engl. „Zusammenstoß“) bezeichnet man in der Orthopädie(Unfallchirurgie)  eine Funktionsbeeinträchtigung der Gelenkbeweglichkeit. Es entsteht zumeist durch Degeneration oder Einklemmung von Kapsel- oder Sehnenmaterial.“

Wie entsteht ein Impingement Syndrom:

Die häufigste Ursache liegt in der muskulären Dysbalance des Schultergelenks. Die Schulter ist das Gelenk mit der größten Bewegungsfreiheit, ist aber auch gleichzeitig das Gelenk mit der geringsten knöchernen Gelenkfläche. Das bedeutet, dass die Schulter mehr als andere Gelenke auf eine gut funktionierende Muskulatur angewiesen ist. Die Muskulatur muss dabei sowohl kräftig als auch gut koordiniert arbeiten. Wir stellen jedoch immer wieder fest, dass es im Bereich der Muskeln, die den Oberarmkopf in der Gelenkpfanne zentrieren sollen, zu deutlichen Abschwächungen kommt. Dies hat zur Folge, dass Muskeln, die den Oberarmkopf nach oben ziehen Oberhand bekommen und damit empfindliche Sehnen oder Schleimbeutel einklemmen. Diese Fehlsteuerung der Muskulatur macht sich bei jeder Bewegung bemerkbar, was auch erklärt warum es einen großen Anteil an sogenannten Rückschlagsportlern (Tennis, Squash, Badminton aber auch Handball, Volleyball, Basketball) erwischt. Bei Sportlern kann neben der Dysbalance auch eine durch Überlastung begründete Sehnenverdickung oder Entzündung der Auslöser für ein Impingement Syndrom sein. Weiterhin beobachtet man bei einem Teil der Patienten knöcherne Anbauten an der Unterfläche des Schulterdachs.

Welche Therapien sind sinnvoll, wie kann ich vorbeugen?

Zunächst sollten anatomisch strukturelle Gründe für den Schulterschmerz ärztlicherseits ausgeschlossen werden. Dies geschieht mittels einer Röntgen- und/oder Ultraschalluntersuchung. Bei sehr starken Schmerzen und bei entzündlichen Prozessen der Sehnenstrukturen oder des Schleimbeutels werden schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. Nehmen Sie die Medikamente ein auch wenn Sie ansonsten gegen Medikamente eingestellt sind. Jede Entzündung wird von einer Schwellung begleitet, jede Schwellung benötigt Raum und gerade das lässt den Schmerzkreislauf nicht zur Ruhe kommen.

Was können Sie von uns erwarten:

Unsere Therapie basiert in der Anfangsphase auf schmerzreduzierenden Maßnahmen. Das bedeutet wir geben Ihnen Tipps, wie Sie sich im Alltag verhalten sollen, damit der Schmerz erträglicher wird. Seitschläfern empfehlen wir natürlich auf der gesunden Seite zu schlafen und zusätzlich den betroffenen Arm auf einer zusammengerollten Decke abzulegen.
Hauptaufgabe der physiotherapeutischen Behandlung ist es aber Voraussetzungen zu schaffen, die ein weiteres Impingement verhindern sollen. Dazu gehört den Abstand zwischen Schulterdach und Oberarmkopf durch Techniken der manuellen Therapie zu vergrößern und eine Balance in der muskulären Struktur zu schaffen. Dazu gehört ein Übungsprogramm, das auf ihr persönliches Muskelprofil abgestimmt wird.

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