Hallux valgus

Der Hallux valgus ist vorwiegend bei Frauen (Verhältnis Frauen /Männer  9:1) die häufigste Deformität des Fußes und der Zehen.

Als Ursache wird meist eine Spreizfußsymptomatik in Verbindung mit schwachem Bindegewebe gesehen. Treffen diese Grundvoraussetzungen zusätzlich auf schlechtes und zu enges Schuhwerk oder auch zu hohe Absätze so steigt das Risiko, dass sich im Laufe des Lebens ein Hallux valgus entwickelt. Auch genetische Ursachen werden diskutiert. Laut Studien ist  in drei von vier Fällen auch ein Elternteil von der Erkrankung betroffen. Sind beide Elternteile betroffen so steigt das Risiko auf 90%.

Durch das seitliche Abweichen der Großzehen verändern sich die Sehnenzüge und es finden sich im weiteren Verlauf auch arthrotische Veränderungen des Großzehengrundgelenks mit typischen knöchernen Anbauten und Entzündungen des Schleimbeutels. Zudem verdrängt die Großzehe die angrenzenden Zehen.

Wichtig ist es das Entstehen eines Hallux valgus in einem sehr frühen Stadium zu erkenn, um mit gezielten Maßnahmen den Prozess zum Stillstand zu bringen. Wir erarbeiten mit unseren Patienten ein Übungsprogramm zur Stabilisierung des Fußgewölbes und beraten Sie bei Bedarf über eventuell notwendige Einlageversorgungen. Unsere Praxis arbeitet hierfür auch eng mit Orthopädietechnikern zusammen.

Ist der Zustand zu weit fortgeschritten ist eine Operation unumgänglich. Ziel der Operation ist eine gerade Ausrichtung der Zehe und eine funktionelle Verbesserung der Sehnenzüge zu erreichen. Folgende operativen Maßnahmen sind dazu erforderlich:

  • Korrektur der Valgusfehlstellung
  • Reposition der Sesambeinfehlstellung (Sesambein = kleine Knöchelchen unter der Großzehe)
  • Exostosenabtragung
  • Bursaresektion
  • Aufhebung des Muskelungleichgewichts

Sollte bei Ihnen eine Operation vorgenommen werden, sollten Sie im Vorfeld das Gehen mit Gehstützen üben. In den ersten Tagen nach einer Operation kommt es immer zu einer Entzündungsphase, entsprechende medikamentöse Therapie wird ihr Operateur mit Ihnen besprechen. Eisanwendungen (Cryo Cuff) in der Frühphase sollten durchgeführt werden. Damit es nicht zu starken Schwellungen kommt sollte auch in einer frühen Phase mit Lymphdrainage gearbeitet werden. Der weitere Heilungsverlauf gestaltet sich dann meist besser. Eine Entlastung des Fußes im Verbandsschuh über mindestens 6 Wochen wird empfohlen.

In den weiteren Nachbehandlungsphasen erarbeiten wir mit unseren Patienten ein Narbentraining, das bedeutet wir bearbeiten die Narbe, damit von ihr keine zusätzlichen Schmerzreize ausgehen. Das betroffene Gelenk und die angrenzenden Gelenke werden vorsichtig mobilisiert. Eine Gangschulung wird mit Ihnen durchgeführt und ein sensomotorisches Training sobald als möglich begonnen.

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