Vordere Kreuzbandruptur Was hilft wirklich?

Aufgrund zunehmender und intensiverer sportlicher Betätigung der Bevölkerung kommt es zu einer größeren Anzahl an Kreuzbandverletzungen.

Risikofaktoren für eine Kreuzbandverletzung:

  • Generalisierte Laxität der Bandstrukturen (Überbeweglichkeit)
  • Ein erhöhter BMI, dies vor allem bei Frauen
  • Eine verstärkte X-Bein Stellung (genu valgum)
  • Frauen haben ein erhöhtes Risiko gegenüber Männern

Ist eine Operation nach vorderer Kreuzbandverletzung zwingend notwendig?

Dies ist immer auch davon abhängig ob zum einen weitere Verletzungen, wie Meniskus-schäden, Innenbandverletzungen und/oder Knorpelausrisse vorhanden sind. Ein weiterer Indikator ist das subjektive Instabilitätsgefühl des Patienten.
Die Gesellschaft für orthopädische und traumatologische Sportmedizin (GOTS) hat einen Leitfaden zur OP Entscheidung herausgebracht.

GOTS VKB Indikationswert

3 Punkte 2 Punkte 1 Punkt 0 Punkte
Initiale Begleitverletzung Per se OP-Indikation Per se keine OP-Indikation Keine Begleitverletzung
Sportart
(Innsbruck scale)
High risk pivot Pivot Low risk pivot
Zeit sportliche Aktivität/Woche
(Valderrabano scale)
Hoch, Leistungssport, (>5 Std.) Normal (1-5 Std.) Gering (<1 Std.)
Subjektive Instabilität ja nein
Objektive Instabilität ja nein
Gelenkstatus
Beinachse, Degeneration, Bandlaxizität
Pathologien vorhanden unauffällig
Internistische Risikofaktoren ja (BMI hoch) nein (BMI normal)
Berufliche Aktivität kniebelastend nicht kniebelastend
Compliance ja nein
Punktewert >9 Punkte OP-Indikation
6-8 Punkte Individuelle Gewichtung
0-5 Punkte Tendenz konservativ

Wann sollte operiert werden?

Es sollte möglichst in einem entzündungsfreien Zustand des Gelenkes operiert werden, um spätere Komplikationen zu vermeiden. Meist ist dies nach zwei bis drei Wochen.

Wie sieht die Rehabilitation nach einer Operation aus?

Die Rehabilitation findet phasenorientiert statt, das heißt es müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein bevor wir mit dem Patienten in die nächste Phase übergehen. Hier einige Beispiele für die einzelnen Phasen:

Ziel der Therapie ist ein Wiedererlangen der Kraft und motorischen Fähigkeiten, damit Sie nach Ablauf der Therapie wieder in Ihren Sport einsteigen können.

Phase 1

  • Reduktion einer ev. Vorhandenen Schwellung durch Eis, Lymphdrainage
  • Erreichen einer passiven Streckung von 0°
  • Erreichen einer passiven Beugung von 125°
  • Aktivierung des Quadrizeps

Phase 2

  • Kräftigung und Bewegungskontrolle
  • Übungen in der offenen Kette ab der 4. Woche
  • Einbeinstand mit offenen Augen sollte 40 Sekunden möglich sein, 10 Sekunden mit geschlossenen

Weitere Phasen – gezieltes Aufbautraining

In den weiteren Phasen verwenden wir Trainingsgeräte wie Beinpresse, Bauch/Rückentrainer, Kettlebell, Geräte zur Wiedererlangung der Koordination wie Posturomed und Weichbodenmatte.

Wir begleiten Sie gerne Lassen Sie sich beraten!

Am Ende der Therapie steht mehr als Schmerzfreiheit – wir helfen Ihnen dabei, sich wieder sicher zu bewegen und Ihrem Sport mit Freude nachzugehen.

Ob mit oder ohne Operation: Mit einem klar strukturierten Aufbau und individuell abgestimmtem Training begleiten wir Sie Schritt für Schritt.

Lassen Sie uns gemeinsam an Ihrer Beweglichkeit arbeiten.

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